Es
ist die letzte Europawahl-Projektion in diesem Jahr, und für die
beiden größten Fraktionen im Europäischen Parlament geht 2015
nicht gut aus: Gegenüber der Oktober-Projektion
müssen sowohl die christdemokratische EVP als auch die
sozialdemokratische S&D deutlich Federn lassen. Der große
Gewinner der letzten Wochen ist hingegen die liberale Fraktion ALDE.
GroKo-Mehrheit
nur hauchdünn
Sowohl
für die EVP (192 Sitze/–12) als auch für die S&D (185/–8)
ist es das schlechteste Umfrageergebnis in dieser Wahlperiode; für
die Christdemokraten ist es zudem das erste Mal, dass sie unter den
symbolischen Wert von 200 Sitzen abrutschen. Zusammen würden die
beiden Fraktionen der informellen Großen Koalition nun noch 377
Mandate erreichen – und hätten damit nur noch eine hauchdünne
Mehrheit in dem insgesamt 751 Sitze umfassenden Parlament.
Wo
dieser Rückgang herkommt, ist allerdings je nach Fraktion etwas
unterschiedlich. Im Fall der S&D verteilen sich die Einbußen
quer durch die ganze Union: In insgesamt sieben Mitgliedstaaten
verlieren die Sozialdemokraten gegenüber der Oktober-Projektion ein
oder zwei Sitze; nur in Österreich legen sie minimal zu.
Für
die EVP hingegen konzentrieren sich die Verluste vor allem auf Polen:
Nach der verlorenen Parlamentswahl
im Oktober sacken die Christdemokraten in den Umfragen weiter ab
und büßen sechs Mandate ein. Darüber hinaus verschlechtern sie
sich noch in acht weiteren Ländern; in Ungarn, Portugal, den
Niederlanden und Schweden können sie aber auch Sitze hinzugewinnen.
Gewinne
der Liberalen
Während
die großen Fraktionen verlieren, erreicht die ALDE mit 87 Sitzen
(+12) ihren neuen Bestwert in dieser Wahlperiode. Auch hierfür
erschließt sich die Ursache nicht auf den ersten Blick: Ist es eine
Reaktion der Wähler, die sich angesichts der scharfen
Sicherheitsmaßnahmen, die nach dem Terroranschlag in Paris in
etlichen Mitgliedstaaten beschlossen wurden, nun den
liberalen Bürgerrechtsparteien zuwenden?
Eher nicht: In
Wirklichkeit dürfte der Aufschwung der ALDE wohl eher durch
bestimmte nationale Effekte in einigen Mitgliedstaaten zu erklären
sein. Allein acht der zwölf zusätzlichen Mandate gehen auf das
Konto der polnischen Partei Nowoczesna
(.N),
die vom Niedergang der dortigen
Christdemokraten profitiert.
Außerdem
setzt sich in Spanien der Höhenflug der Ciudadanos (Cʼs)
weiter fort; in Rumänien würde der ALDE erstmals der Sprung über
die nationale Fünfprozenthürde gelingen; und auch die tschechische
ANO verzeichnet weiterhin sehr gute Umfragewerte.
Bemerkenswert
daran ist, dass all diese Parteien noch sehr jung sind; die polnische
.N wurde sogar erst in diesem Jahr gegründet. Die ALDE scheint
derzeit also vor allem dort zuzulegen, wo sie sich als frische
Alternative zu den Parteien der Großen Koalition profilieren kann.
Lang etablierte Parteien wie die deutsche FDP und die britischen
LibDem, die früher die ALDE dominierten, erlitten hingegen in den
letzten Jahren massive Verluste und kommen bis heute nicht auf die
Beine. Für den jüngst
gewählten neuen ALDE-Parteivorsitzenden Hans van Baalen dürften
diese Verschiebungen im parteiinternen Machtgleichgewicht noch einige
Herausforderungen bringen.
Schleichender
Aufstieg der Rechtsfraktionen
Doch
nicht nur die Liberalen konnten ihre Umfragewerte in den letzten
Wochen verbessern: Auch die drei Rechtsfraktionen EKR (68 Sitze/+2),
EFDD (52/+1) und ENF (53/–1) legen in der Summe noch einmal leicht
zu. Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die bereits das ganze
Jahr anhält – seit Januar waren die Parteien rechts der EVP in
jeder Europawahl-Projektion etwas stärker als in der vorangehenden.
Auch
der „Schock“, den viele Kommentatoren nach dem Erfolg des Front
National (FN/ENF) bei der französischen Regionalwahl vergangene
Woche konstatierten,
kommt deshalb nicht wirklich überraschend. Der Aufstieg der Rechten
in Europa geschieht nicht mit einem Paukenschlag, sondern als
schleichender Prozess, und er findet nicht nur in einzelnen Ländern
statt, sondern in fast der gesamten Union. Dass sich diese
Entwicklung an der Europawahlprojektion besonders gut ablesen lässt,
sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die eigentliche
Gefahr nicht die Rechtsfraktionen im Europäischen Parlament sind,
sondern die mögliche Regierungsbeteiligung
rechter Parteien in den Mitgliedstaaten.
Wenig
Veränderung im linken Spektrum
Nur
wenig Veränderungen gibt es schließlich im linken Teil des
parlamentarischen Spektrums. Die Linksfraktion GUE/NGL profitiert von
ihrer spanischen Mitgliedspartei Podemos, die kurz vor der nationalen
Parlamentswahl noch einmal zulegen konnte. Außerdem kam es in
Italien zu einem Zusammenschluss mehrerer linker Kleinparteien zur
Sinistra Italiana (SI), die
nun wieder knapp die nationale
Vier-Prozent-Hürde überschreiten würde.
In anderen Ländern büßt
die GUE/NGL aber auch Sitze ein, sodass
sie insgesamt nur minimal
hinzugewinnt
(52 Sitze/+1).
Bei
der Fraktion der Grünen/EFA wiederum kommt es zu keinerlei
Veränderung (33/±0): Nach den aktuellen Umfragen würde jede einzelne ihrer
Mitgliedsparteien genau auf dieselbe Sitzzahl kommen wie in
der Projektion vor acht
Wochen.
Fraktionslose und weitere Parteien
Wenig
Neues gibt es auch bei den Fraktionslosen, also den Parteien, die
sich aufgrund ihrer (meist rechts- oder linksextremen) politischen
Ausrichtung keiner Gruppierung im Parlament angeschlossen haben (12/±0).
Einen Zuwachs verzeichnen hingegen die „weiteren“ Parteien, die
derzeit nicht im Parlament vertreten sind und keiner Fraktion
eindeutig zugeordnet werden können (17/+5). Drei von ihnen hätten nun
erstmals die Chance, Sitze zu gewinnen:
●
die liberalkonservative kroatische Partei Most, die ähnlich den
deutschen Freien Wählern aus kommunalen Wahllisten entstanden ist
und bei der kroatischen Parlamentswahl im November überraschend
drittstärkste
Kraft und das Zünglein an der Waage für die Regierungsbildung
wurde;
●
die rumänische Rechtsaußen-Partei PRM, die schon 2007 und 2009-14
im Europäischen Parlament vertreten war und 2007 mit einigen der
heutigen ENF-Parteien die kurzlebige Fraktion Identität,
Tradition, Souveränität (ITS) gründete, die aber schon nach
wenigen Monaten im Streit auseinanderging;
●
die rechtskonservative estnische EKRE, die mit Mitgliedern der EKR
und der EFDD Verbindungen unterhält und sich bei einem Einzug ins
Parlament wohl einer von diesen beiden Fraktionen anschließen würde.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Projektion für die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im nächsten Europäischen Parlament nach nationalen Einzelparteien auf. Da es bis heute keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert sie auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht und nach welchen Kriterien die nationalen Parteien den europäischen Fraktionen zugeordnet wurden, ist im Kleingedruckten unter der Tabelle erläutert.
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 52 | 50 | 190 | 70 | 216 | 75 | 45 | 38 | 15 | – |
Okt. 15 | 51* | 33* | 193* | 75* | 204* | 66* | 51 | 54 | 12 | 12 |
Dez. 15 | 52* | 33* | 185* | 87* | 192* | 68* | 52 | 53 | 12 | 17 |
DE | 9 Linke 1 Tier |
9 Grüne 1 Piraten 1 ödp |
23 SPD | 4 FDP 1 FW |
36 Union | 8 AfD 1 Familie |
1 Partei 1 NPD | |||
FR | 2 EELV | 18 PS | 7 MD-UDI | 23 LR | 24 FN | |||||
GB | 1 SF | 3 Greens 4 SNP |
16 Lab | 21 Cons 1 UUP |
26 UKIP | 1 DUP | ||||
IT | 3 SI | 25 PD | 9 FI 1 SVP |
21 M5S | 11 LN 3 FdI |
|||||
ES | 10 Pod 2 IU |
1 ERC | 13 PSOE | 11 Cʼs 1 CDC 1 PNV |
15 PP | |||||
PL | 3 ZL | 12 .N | 11 PO | 21 PiS | 4 Kʼ15 | |||||
RO | 12 PSD | 2 ALDE | 13 PNL 3 MP |
2 PRM | ||||||
NL | 3 SP | 2 GL | 2 PvdA | 3 D66 4 VVD |
4 CDA | 1 CU | 7 PVV | |||
EL | 7 Syriza 1 LAE |
1 Potami 1 Pasok |
5 ND | 1 ANEL | 2 XA 2 KKE |
1 EK | ||||
BE | 1 Groen 1 Ecolo |
2 sp.a 3 PS |
2 OpenVLD 3 MR |
2 CD&V 1 cdH 1 CSP |
4 N-VA | 1 VB | ||||
PT | 1 CDU 2 BE |
8 PS | 10 PSD-CDS | |||||||
CZ | 3 KSČM | 6 ČSSD | 7 ANO | 2 TOP09 1 KDU-ČSL |
2 ODS | |||||
HU | 1 LMP | 2 MSZP 1 DK |
12 Fidesz | 5 Jobbik | ||||||
SE | 1 V | 1 MP | 6 S | 2 C 1 L |
5 M | 4 SD | ||||
AT | 2 Grüne | 5 SPÖ | 1 Neos | 4 ÖVP | 6 FPÖ | |||||
BG | 5 BSP | 2 DPS | 7 GERB 2 RB |
1 PF | ||||||
DK | 1 FmEU | 4 S | 3 V 1 LA |
4 DF | ||||||
FI | 1 Vas | 2 Vihr | 3 SDP | 3 Kesk 1 SFP |
2 Kok | 1 PS | ||||
SK | 7 SMER | 1 KDH 1 M-H |
1 OĽ-NOVA | 1 SNS | 2 Sieť | |||||
IE | 3 SF | 3 FF | 3 FG | 2 Unabh. | ||||||
HR | 4 SDP | 4 HDZ | 3 Most | |||||||
LT | 1 LVŽS | 4 LSDP | 2 LRLS 1 DP |
2 TS-LKD | 1 TT | |||||
LV | 3 Sask | 2 ZZS | 1 V | 2 NA | ||||||
SI | 1 ZL | 1 SD | 2 SMC 1 DeSUS |
2 SDS 1 NSi-SLS |
||||||
EE | 1 SDE | 1 RE 2 KE |
1 EVA 1 EKRE | |||||||
CY | 2 AKEL | 1 DIKO 1 EDEK |
2 DISY | |||||||
LU | 1 Gréng | 1 LSAP | 1 DP | 3 CSV | ||||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Verlauf
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
14.12.2015 | 52 | 33 | 185 | 87 | 192 | 68 | 52 | 53 | 12 | 17 |
17.10.2015 | 51 | 33 | 193 | 75 | 204 | 66 | 51 | 54 | 12 | 12 |
21.08.2015 | 56 | 35 | 190 | 74 | 204 | 70 | 47 | 49 | 11 | 15 |
30.06.2015 | 61 | 34 | 188 | 73 | 205 | 69 | 43 | 47 | 11 | 20 |
03.05.2015 | 60 | 32 | 193 | 80 | 205 | 62 | 44 | 51 | 15 | 9 |
10.03.2015 | 60 | 31 | 196 | 77 | 216 | 60 | 43 | 49 | 12 | 7 |
12.01.2015 | 65 | 40 | 190 | 70 | 212 | 59 | 47 | 43 | 17 | 8 |
18.11.2014 | 60 | 42 | 195 | 69 | 212 | 59 | 47 | 43 | 16 | 8 |
23.09.2014 | 53 | 39 | 196 | 67 | 223 | 61 | 47 | 40 | 15 | 10 |
28.07.2014 | 56 | 47 | 191 | 75 | 215 | 66 | 44 | 40 | 13 | 4 |
EP 01.07.14 | 52 | 50 | 191 | 67 | 221 | 70 | 48 | 37 |
15
| – |
Die Zeile „EP 01.07.14“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 1. Juli 2014, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2014. Die Spalte für die ENF-Fraktion gibt bis Mai 2015 die Werte der Europäischen Allianz für Freiheit (EAF) bzw. der Bewegung für ein Europa der Nationen und Freiheiten (BENF) und ihr nahestehender Parteien an, die bis zur Fraktionsgründung im Juni 2015 fraktionslos waren.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Bei den „weiteren“ Parteien ist zudem die ungefähre politische Ausrichtung angegeben, um ihre Bündnismöglichkeiten auf europäischer Ebene anzudeuten. Da die betreffenden Parteien allerdings oft erst vor kurzer Zeit gegründet wurden, befindet sich ihre Programmatik zum Teil noch im Fluss, sodass die Angabe lediglich zur groben Orientierung dienen kann.
Fraktionszuordnung
Für die Projektion werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach der nächsten Wahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören oder ihr in der politischen Ausrichtung sehr nahe stehen, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt. Parteien, die nicht im Parlament vertreten sind und bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden als „Weitere Parteien“ eingeordnet. Diese Zuordnungen folgen zum Teil natürlich auch einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung der Parteien. Jeder Leserin und jedem Leser sei es deshalb selbst überlassen, sie nach eigenen Kriterien zu korrigieren.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden nach der Projektion diese Bedingungen erfüllen. Andere Gruppierungen müssten gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Datengrundlage
Soweit
verfügbar, wurde bei
der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die
jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament
herangezogen. In Ländern, wo es keine spezifischen
Europawahlumfragen gibt oder wo die letzte solche Umfrage mehr als
ein Jahr zurückliegt, wurde stattdessen die jüngste verfügbare
Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament verwendet. Wo mehr als
eine Umfrage erschienen ist, wurde der Durchschnitt aller Umfragen aus
den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet. Für
Mitgliedstaaten,
für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wurde auf die
Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl
zurückgegriffen.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen.
Nationale Sperrklauseln, soweit vorhanden, werden in der Projektion berücksichtigt. In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Projektion jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD). In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Projektion für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Projektion mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert. In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 30.11.-12.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Regionalwahl-Umfragen, 23.11.-3.12.2015 (29.3.2015 für LR, MD-UDI), Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 1.-11.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 4.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Schottland: Regionalwahl-Umfragen, 4.-16.11.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Italien: nationale Umfragen, 29.11.-9.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 27.11.-12.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 3.-13.12.2015, Quelle: Ewybory.eu.
Rumänien: nationale Umfragen, 6.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 3.-13.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 26.11.-4.12., Quelle: Wikipedia.
Belgien, Flandern: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 2.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Belgien, Wallonien: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 18.5.2015, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: nationale Umfragen, 2.-9.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 18.-27.11.2015, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 19.11.2015, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 19.11.-2.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 6.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 13.7.2015, Quelle: News7.
Dänemark: nationale Umfragen, 29.11.-10.12.2015, Quelle: Berlinske Barometer.
Finnland: nationale Umfragen, 1.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 21.11.-1.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 2.-13.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.11.-4.12..2015, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 14.11. 2015, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, August 2015, Quelle: Latvian Facts.
Slowenien: nationale Umfragen, Oktober/November 2015, Quelle: Episcenter, Ninamedia.
Estland: nationale Umfragen, November 2015, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Luxemburg: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Malta: nationale Umfragen, Oktober 2015, Quelle: Malta Today.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen.
Nationale Sperrklauseln, soweit vorhanden, werden in der Projektion berücksichtigt. In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Projektion jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD). In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Projektion für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Projektion mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert. In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 30.11.-12.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Regionalwahl-Umfragen, 23.11.-3.12.2015 (29.3.2015 für LR, MD-UDI), Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 1.-11.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 4.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Schottland: Regionalwahl-Umfragen, 4.-16.11.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Italien: nationale Umfragen, 29.11.-9.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 27.11.-12.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 3.-13.12.2015, Quelle: Ewybory.eu.
Rumänien: nationale Umfragen, 6.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 3.-13.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 26.11.-4.12., Quelle: Wikipedia.
Belgien, Flandern: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 2.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Belgien, Wallonien: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 18.5.2015, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: nationale Umfragen, 2.-9.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 18.-27.11.2015, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 19.11.2015, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 19.11.-2.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 6.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 13.7.2015, Quelle: News7.
Dänemark: nationale Umfragen, 29.11.-10.12.2015, Quelle: Berlinske Barometer.
Finnland: nationale Umfragen, 1.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 21.11.-1.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 2.-13.12.2015, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.11.-4.12..2015, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 14.11. 2015, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, August 2015, Quelle: Latvian Facts.
Slowenien: nationale Umfragen, Oktober/November 2015, Quelle: Episcenter, Ninamedia.
Estland: nationale Umfragen, November 2015, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Luxemburg: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Malta: nationale Umfragen, Oktober 2015, Quelle: Malta Today.
Bilder: Eigene Grafiken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare sind hier herzlich willkommen und werden nach der Sichtung freigeschaltet. Auch wenn anonyme Kommentare technisch möglich sind, ist es für eine offene Diskussion hilfreich, wenn Sie Ihre Beiträge mit Ihrem Namen kennzeichnen. Um einen interessanten Gedankenaustausch zu ermöglichen, sollten sich Kommentare außerdem unmittelbar auf den Artikel beziehen und möglichst auf dessen Argumentation eingehen. Bitte haben Sie Verständnis, dass Meinungsäußerungen ohne einen klaren inhaltlichen Bezug zum Artikel hier in der Regel nicht veröffentlicht werden.