Wenn
das Thema Migration in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte
gerät, profitieren davon vor allem rechtspopulistische Parteien:
Dieser traurige politische Gemeinplatz scheint sich in Europa auch in
diesen Wochen zu bestätigen. Die drei Rechtsfraktionen des
Europäischen Parlaments EKR, EFDD und ENF jedenfalls sind in den
aktuellen Umfragen zusammen so stark wie noch nie zuvor. Wenn am
nächsten Sonntag Europawahl wäre, kämen sie gemeinsam auf 171
Sitze – sechzehn mehr als im derzeitigen Parlament.
Zwar
wäre es sicher falsch, dieses Rekordhoch der Rechten allein der
jüngsten Flüchtlingskrise zuzuschreiben. Tatsächlich legen sie in
den Umfragen bereits seit Anfang des Jahres kontinuierlich zu.
Zuletzt jedoch hat sich dieser Anstieg noch einmal markant
beschleunigt, und auch innerhalb des rechten Lagers fand eine
Radikalisierung statt.
Je
rechter, desto erfolgreicher
So
muss die nationalkonservative EKR europaweit gegenüber der letzten
Projektion vor acht Wochen sogar deutliche Einbußen hinnehmen.
Einige ihrer radikaleren Mitglieder, besonders die deutsche AfD,
legen zwar klar zu; die beiden größten Parteien – die britischen
Conservatives und die polnische PiS – verlieren hingegen, sodass
die EKR nun insgesamt nur noch auf 66 Sitze käme (–4).
Profitieren
kann hingegen die nationalpopulistische EFDD-Fraktion. Deren beiden
wichtigsten Mitglieder, die britische UKIP und das italienische M5S,
taten sich schon seit jeher immer wieder mit migrationsfeindlichen
Positionen hervor und können nun beide leicht zulegen. Insgesamt
würde die EFDD damit nun 51 Sitze erreichen (+4), ihr bislang bester
Wert überhaupt.
Größter
Gewinner der letzten Wochen aber ist die Rechtsaußen-Fraktion ENF:
Sowohl der französische FN als auch die österreichische FPÖ und
besonders die niederländische PVV konnten ihre Umfragewerte deutlich
verbessern. In der Summe käme die ENF nun auf 54 Mandate (+5), auch
dies ein neuer Höchstwert der Fraktion.
EVP
und S&D stabil
Dieser
Aufstieg der rechten Parteien geht allerdings nicht in erster Linie
zu Lasten der politischen Mitte: Die Fraktionen der Großen Koalition
zeigen trotz der Flüchtlingskrise kaum veränderte Umfragewerte. In
der EVP verlieren zwar die deutsche CDU/CSU sowie einige andere
Mitgliedsparteien an Zustimmung; in anderen Ländern können die
Christdemokraten jedoch auch Zugewinne verzeichnen. Insgesamt würde
die EVP damit wie vor acht Wochen 204 Sitze erreichen (±0).
Unter
den Sozialdemokraten wiederum würde sich vor allem die französische
PS verbessern, was der S&D-Fraktion auch im Ganzen leichte
Zugewinne beschert (193 Sitze/+3). Obwohl diese Schwankungen im
Vergleich zu früheren Monaten nicht besonders groß sind, sorgen sie
nebenher noch für eine weitere Neuigkeit: Noch niemals in dieser
Wahlperiode war der Abstand zwischen EVP und S&D so gering.
Streit
um Fidesz und SMER
Trotz
dieser weitgehenden Stabilität in den Umfragewerten könnte die
Flüchtlingskrise allerdings auch für die großen europäischen
Parteien noch größere Auswirkungen haben. Sowohl in der EVP als
auch unter den Sozialdemokraten gibt es nämlich einige Mitglieder,
deren harte Haltung in der Flüchtlingskrise kaum hinter jener der
Rechten zurückblieb. Besonders auffällig war dabei auf Seiten der
EVP die ungarische Fidesz um Ministerpräsident Viktor Orbán, die
drastische
Einschränkungen bei den Rechten von Flüchtlingen beschloss. Als
Reaktion forderten nicht nur die europäischen Liberalen zum
wiederholten Male Maßnahmen gegen die ungarische Regierung. Auch
unter Orbáns christdemokratischen Parteifreunden wurden Stimmen
laut, die einen
Ausschluss der Fidesz aus der EVP verlangten.
Auf
Seiten der Sozialdemokraten wiederum war aus der slowakischen
Regierungspartei SMER nicht nur der Vorschlag zu hören, künftig nur
noch christliche Flüchtlinge aufzunehmen. Auch dass der
slowakische Regierungschef Robert Fico eine Klage
gegen die beschlossene EU-weite Umverteilung von Asylbewerbern
ankündigte, stieß bei seinen Parteifreunden in anderen
Mitgliedstaaten auf Empörung. Tatsächlich leiteten die europäischen
Sozialdemokraten deshalb Anfang Oktober ein
Suspendierungsverfahren gegen die SMER ein, das allerdings nach
einem klärenden Gespräch recht
bald wieder auf Eis gelegt wurde. Dennoch bleibt unter den
Sozialdemokraten die
Spannung zwischen Freunden und Gegnern Ficos erhalten.
Was
die Konflikte um Fidesz und SMER für ihre jeweiligen europäischen
Mutterparteien so heikel macht, ist, dass beide mit ihrem Kurs auf
nationaler Ebene sehr erfolgreich sind: Beide regieren mit absoluter
Mehrheit und konnten seit Beginn der Flüchtlingskrise in den
Umfragen sogar noch zulegen. Gerade angesichts des knappen Abstands
zwischen EVP und S&D könnten die Sitze von Fidesz und SMER sogar
entscheidend dafür sein, welche Fraktion die größte ist – und
damit auch, wessen Spitzenkandidat der nächste Kommissionspräsident
wird. In den Ausschluss-Diskussionen geht es für EVP und S&D
also auch um die Frage, ob sie für ihre Prinzipien einen Wahlsieg
aufs Spiel setzen. Man darf gespannt sein, wie die Debatten in den
nächsten Wochen weitergehen.
Stagnation
bei Liberalen und Grünen
Wenig
Veränderungen gibt es des Weiteren bei der liberalen ALDE-Fraktion.
Diese profitiert derzeit vom Höhenflug ihrer spanischen
Mitgliedspartei Ciudadanos, die bei der katalanischen Regionalwahl
Ende September als stärkste nicht-separatistische Kraft ins Ziel
ging. Aber auch die neu gegründete polnische Partei Nowoczesna trägt
zu einer Stärkung der Liberalen bei. In anderen Ländern
verschlechtern sich die Umfragewerte der ALDE hingegen, sodass sie
insgesamt nur auf einen minimalen Gewinn kommt (75 Sitze/+1).
Die
Grünen/EFA wiederum verharren in ihrem Umfragetief und fallen auf 33
Sitze zurück (–2). Die Grünen stagnieren damit bereits seit einem
halben Jahr auf dem letzten Platz unter den Fraktionen im
Europäischen Parlament.
Erfolge der Linken bei nationalen Wahlen …
Für
die Europäische Linke schließlich brachten die letzten Wochen
eigentlich einige strategisch wichtige Erfolge bei nationalen
Parlamentswahlen. Nach dem Sieg der Syriza in Griechenland Ende
September konnten Anfang Oktober auch die beiden portugiesischen
Linksparteien BE und CDU punkten: Mit gemeinsam fast 20 Prozent der
Stimmen könnten sie, falls es zu einer Einigung kommt, Juniorpartner
in einer sozialistisch geführten Koalition werden.
Zudem
könnte bei der spanischen Parlamentswahl im Dezember die dortige
Podemos in eine ähnliche Position gelangen. Im Ergebnis würden dann
in gleich drei südeuropäischen Krisenstaaten Mitgliedsparteien der
Linksfraktion GUE/NGL eine entscheidende Rolle für die
Regierungsbildung spielen – aus linker Perspektive ohne
Zweifel das machtpolitische Best-Case-Szenario.
… aber deutlich schlechtere Umfragewerte
Derzeit
allerdings scheint dieser Plan in Spanien nicht ganz aufzugehen:
Anfang Oktober scheiterte nicht nur der Versuch eines Wahlbündnisses
zwischen Podemos und der anderen spanischen Linkspartei IU; auch
in den Umfragen musste Podemos deutliche Einbußen hinnehmen. In
einer Art Flucht nach vorn schloss
die Parteispitze daraufhin aus, als Juniorpartner in eine
Koalition mit den Sozialisten einzutreten. Insgesamt sieht es deshalb
derzeit nicht danach aus, dass im EU-Ministerrat demnächst auch
Podemos-Vertreter sitzen könnten.
Diese
Probleme der spanischen Linken schlagen sich – zusammen mit den
ebenfalls etwas schwächeren Umfragewerten der französischen FG, der
niederländischen SP und der slowenischen ZL – auch im europaweiten
Ergebnis der Linksfraktion GUE/NGL nieder, die derzeit nur noch auf 51
Sitze käme (–5). Damit ist nicht nur der Höhenflug, den die
Linken im vergangenen Winter erlebten, endgültig vorüber. Zum
ersten Mal in dieser Wahlperiode liegen ihre Umfragewerte darüber
hinaus auch unter dem Ergebnis,
das sie bei der Europawahl 2014 erzielten.
Die folgende Tabelle schlüsselt die Projektion für die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im nächsten Europäischen Parlament nach nationalen Einzelparteien auf. Da es bis heute keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert sie auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht und nach welchen Kriterien die nationalen Parteien den europäischen Fraktionen zugeordnet wurden, ist im Kleingedruckten unter der Tabelle erläutert.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Projektion für die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im nächsten Europäischen Parlament nach nationalen Einzelparteien auf. Da es bis heute keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert sie auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht und nach welchen Kriterien die nationalen Parteien den europäischen Fraktionen zugeordnet wurden, ist im Kleingedruckten unter der Tabelle erläutert.
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 52 | 50 | 190 | 70 | 217 | 74 | 45 | 39 | 14 | – |
Aug. 15 | 56* | 35* | 190* | 74* | 204* | 70* | 47 | 49 | 11 | 15 |
Okt. 15 | 51* | 33* | 193* | 75* | 204* | 66* | 51 | 54 | 12 | 12 |
DE | 9 Linke 1 Tier |
9 Grüne 1 Piraten 1 ödp |
23 SPD | 5 FDP 1 FW |
37 Union | 6 AfD 1 Familie |
1 Partei 1 NPD | |||
FR | 1 FG | 2 EELV | 18 PS | 7 MD-UDI | 23 LR | 23 FN | ||||
GB | 1 SF | 3 Greens 4 SNP |
18 Lab | 21 Cons 1 UUP |
24 UKIP | 1 DUP | ||||
IT | 27 PD | 9 FI 1 SVP |
21 M5S | 12 LN 3 FdI |
||||||
ES | 8 Pod 2 IU 1 Amaiur |
1 ERC | 14 PSOE | 10 Cʼs 1 CDC 1 PNV |
16 PP | |||||
PL | 5 SLD-TR | 4 .N | 14 PO 3 PSL |
22 PiS | 3 Kʼ15 | |||||
RO | 13 PSD | 16 PNL 1 UDMR |
2 UNPR | |||||||
NL | 3 SP 1 PvdD |
2 GL | 2 PvdA | 3 D66 4 VVD |
3 CDA | 1 CU | 7 PVV | |||
EL | 8 Syriza | 1 Potami 1 Pasok |
6 ND | 1 ANEL | 2 XA 1 KKE |
1 EK | ||||
BE | 1 Groen 1 Ecolo |
2 sp.a 3 PS |
2 OpenVLD 3 MR |
2 CD&V 1 cdH 1 CSP |
4 N-VA | 1 VB | ||||
PT | 2 CDU 2 BE |
8 PS | 9 PSD-CDS | |||||||
CZ | 3 KSČM | 6 ČSSD | 7 ANO | 2 TOP09 1 KDU-ČSL |
2 ODS | |||||
HU | 1 LMP | 3 MSZP 1 DK |
10 Fidesz | 6 Jobbik | ||||||
SE | 2 V | 1 MP | 5 S | 1 C 1 FP |
5 M | 5 SD | ||||
AT | 2 Grüne | 4 SPÖ | 1 Neos | 4 ÖVP | 7 FPÖ | |||||
BG | 5 BSP | 2 DPS | 7 GERB 2 RB |
1 PF | ||||||
DK | 1 FmEU | 4 S | 3 V 1 LA |
4 DF | ||||||
FI | 1 Vas | 2 Vihr | 3 SDP | 3 Kesk | 3 Kok | 1 PS | ||||
SK | 7 SMER | 2 KDH 1 SMK-MKP 1 M-H |
1 SNS | 1 Sieť | ||||||
IE | 2 SF | 3 FF | 3 FG | 3 Unabh. | ||||||
HR | 5 SDP | 6 HDZ | ||||||||
LT | 1 LVŽS | 4 LSDP | 2 LRLS 1 DP |
2 TS-LKD | 1 TT | |||||
LV | 3 Sask | 2 ZZS | 1 V | 2 NA | ||||||
SI | 1 ZL | 1 SD | 2 SMC | 3 SDS 1 NSi-SLS |
||||||
EE | 1 SDE | 2 RE 2 KE |
1 EVA | |||||||
CY | 2 AKEL | 1 DIKO 1 EDEK |
2 DISY | |||||||
LU | 1 Gréng | 1 LSAP | 1 DP | 3 CSV | ||||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Verlauf
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
17.10.2015 | 51 | 33 | 193 | 75 | 204 | 66 | 51 | 54 | 12 | 12 |
21.08.2015 | 56 | 35 | 190 | 74 | 204 | 70 | 47 | 49 | 11 | 15 |
30.06.2015 | 61 | 34 | 188 | 73 | 205 | 69 | 43 | 47 | 11 | 20 |
03.05.2015 | 60 | 32 | 193 | 80 | 205 | 62 | 44 | 51 | 15 | 9 |
10.03.2015 | 60 | 31 | 196 | 77 | 216 | 60 | 43 | 49 | 12 | 7 |
12.01.2015 | 65 | 40 | 190 | 70 | 212 | 59 | 47 | 43 | 17 | 8 |
18.11.2014 | 60 | 42 | 195 | 69 | 212 | 59 | 47 | 43 | 16 | 8 |
23.09.2014 | 53 | 39 | 196 | 67 | 223 | 61 | 47 | 40 | 15 | 10 |
28.07.2014 | 56 | 47 | 191 | 75 | 215 | 66 | 44 | 40 | 13 | 4 |
EP 01.07.14 | 52 | 50 | 191 | 67 | 221 | 70 | 48 | 37 |
15
| – |
Die Zeile „EP 01.07.14“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 1. Juli 2014, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2014. Die Spalte für die ENF-Fraktion gibt bis Mai 2015 die Werte der Europäischen Allianz für Freiheit (EAF) bzw. der Bewegung für ein Europa der Nationen und Freiheiten (MENL) und ihr nahestehender Parteien an, die bis zur Fraktionsgründung im Juni 2015 fraktionslos waren.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Bei den „weiteren“ Parteien ist zudem die ungefähre politische Ausrichtung angegeben, um ihre Bündnismöglichkeiten auf europäischer Ebene anzudeuten. Da die betreffenden Parteien allerdings oft erst vor kurzer Zeit gegründet wurden, befindet sich ihre Programmatik zum Teil noch im Fluss, sodass die Angabe lediglich zur groben Orientierung dienen kann.
Fraktionszuordnung
Für die Projektion werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach der nächsten Wahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören oder ihr in der politischen Ausrichtung sehr nahe stehen, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt. Parteien, die nicht im Parlament vertreten sind und bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden als „Weitere Parteien“ eingeordnet. Diese Zuordnungen folgen zum Teil natürlich auch einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung der Parteien. Jeder Leserin und jedem Leser sei es deshalb selbst überlassen, sie nach eigenen Kriterien zu korrigieren.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden nach der Projektion diese Bedingungen erfüllen. Andere Gruppierungen müssten gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Datengrundlage
Soweit
verfügbar, wurde bei
der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die
jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament
herangezogen. In Ländern, wo es keine spezifischen
Europawahlumfragen gibt oder wo die letzte solche Umfrage mehr als
ein Jahr zurückliegt, wurde stattdessen die jüngste verfügbare
Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament verwendet. Wo mehr als
eine Umfrage erschienen ist, wurde der Durchschnitt aller Umfragen aus
den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet. Für
Mitgliedstaaten,
für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wurde auf die
Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl
zurückgegriffen.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen.
Nationale Sperrklauseln, soweit vorhanden, werden in der Projektion berücksichtigt. In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Projektion jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD). In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Projektion für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Projektion mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert. In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 1.-14.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Regionalwahl-Umfragen, 9.-14.10.2015 (29.3.2015 für LR, MD-UDI), Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 28.9.-11.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 24.9.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Schottland: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 7.7.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Italien: nationale Umfragen, 4.-14.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 1.-12.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 3.-16.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 15.9.2015, Quelle: Inscop.
Niederlande: nationale Umfragen, 4.-15.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 20.9.2015.
Belgien, Flandern und Wallonien: nationale Umfragen, 18.5.2015, Quelle: Baromètre politique.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 4.10.2015.
Tschechien: nationale Umfragen, 7.-13.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 15.-24.9.2015, Quelle: Ipsos, Nézöpont.
Schweden: nationale Umfragen, 6.-12.10..2015, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 18.9.-1.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 13.7.2015, Quelle: News7.
Dänemark: nationale Umfragen, 30.9.-12.10.2015, Quelle: Berlinske Barometer.
Finnland: nationale Umfragen, 6.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 2.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 12.-23.9.2015, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.9.-4.10..2015, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 17.9.2015, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, August 2015, Quelle: Latvian Facts.
Slowenien: nationale Umfragen, September 2015, Quelle: Episcenter, Ninamedia.
Estland: nationale Umfragen, September 2015, Quelle: Erakonnad.
Zypern: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Luxemburg: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Malta: nationale Umfragen, Oktober 2015, Quelle: Malta Today.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen.
Nationale Sperrklauseln, soweit vorhanden, werden in der Projektion berücksichtigt. In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Projektion jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD). In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Projektion für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Projektion mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert. In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 1.-14.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Regionalwahl-Umfragen, 9.-14.10.2015 (29.3.2015 für LR, MD-UDI), Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 28.9.-11.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 24.9.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Schottland: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 7.7.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Italien: nationale Umfragen, 4.-14.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 1.-12.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 3.-16.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 15.9.2015, Quelle: Inscop.
Niederlande: nationale Umfragen, 4.-15.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 20.9.2015.
Belgien, Flandern und Wallonien: nationale Umfragen, 18.5.2015, Quelle: Baromètre politique.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 4.10.2015.
Tschechien: nationale Umfragen, 7.-13.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 15.-24.9.2015, Quelle: Ipsos, Nézöpont.
Schweden: nationale Umfragen, 6.-12.10..2015, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 18.9.-1.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 13.7.2015, Quelle: News7.
Dänemark: nationale Umfragen, 30.9.-12.10.2015, Quelle: Berlinske Barometer.
Finnland: nationale Umfragen, 6.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 2.10.2015, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 12.-23.9.2015, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.9.-4.10..2015, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 17.9.2015, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, August 2015, Quelle: Latvian Facts.
Slowenien: nationale Umfragen, September 2015, Quelle: Episcenter, Ninamedia.
Estland: nationale Umfragen, September 2015, Quelle: Erakonnad.
Zypern: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Luxemburg: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Malta: nationale Umfragen, Oktober 2015, Quelle: Malta Today.
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