Die
Sommerpause ist nicht der beste Moment, um mithilfe von
Meinungsumfragen die politische Stimmung in einem Land zu erfassen
oder gar langfristige demoskopische Trends zu entdecken. Zum einen
ist ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung schlicht im Urlaub und
für die Umfrageinstitute nicht zu erreichen. Zum anderen folgt
während der medialen Saure-Gurken-Zeit auch die öffentliche Debatte
einer unüblichen Dynamik, in der einzelne Themen und Akteure große
Präsenz gewinnen können, die im Herbst, wenn die normalen
Parlamentssitzungen zurückkehren, schnell wieder vergessen sind. In
vielen Ländern verzichten die Institute deshalb im Sommer ganz
darauf, Umfragen durchzuführen. Und natürlich spiegelt deshalb auch
unsere europaweite Hochrechnung, die bekanntlich auf einer
Aggregation nationaler Wahlumfragen beruht, zum Teil nur den Stand
vor der Sommerpause wieder.
Griechenland und Polen
Zwei
Länder sollen hier dennoch besonders hervorgehoben werden:
Griechenland und Polen, wo im Lauf der nächsten zwei Monate jeweils
nationale Parlamentswahlen stattfinden werden. In Griechenland
datieren die neuesten Umfragen aus der zweiten Julihälfte – also
nach dem Referendum
vom 5. Juli und dem umstrittenen
Kompromiss über das neue Hilfspaket, aber deutlich vor dem
jüngsten Rücktritt
von Regierungschef Alexis Tsipras.
Das
Auffällige an diesen Umfragen ist, wie wenig darin zu sehen ist:
Alles in allem scheint das Referendum den Umfragewerten der
Regierungspartei Syriza (EL) weder genutzt noch geschadet zu haben;
vorher wie nachher kam sie auf gut 40% und damit fast doppelt so viel
wie die zweitplatzierte ND (EVP). Bei einer Wahl würde dies für die
absolute Mehrheit der Sitze genügen. Offen ist aber natürlich, wie
sich die heute angekündigte Abspaltung
des linken Syriza-Flügels auf deren künftige Umfragewerte
auswirken wird.
Ganz
im Gegensatz dazu zeigen die polnischen Umfragen vor der
Parlamentswahl im Oktober eine sehr hohe Volatilität. Bis vor
einigen Monaten hatten sie noch recht konstant die
liberalkonservative PO (EVP) als Gewinner gesehen. Nach dem
überraschenden Sieg der rechtskonservativen PiS (AEKR) bei der
Präsidentschaftswahl
im vergangenen Mai drehte sich das Blatt jedoch: Während die
Werte der PiS und der neuen, rechtspopulistischen ROPK in die Höhe
schossen, stürzte die PO ab, und die sozialdemokratische SLD (SPE) fiel
sogar unter die Fünf-Prozent-Sperrklausel.
In
letzter Zeit mäßigte sich diese Dynamik wieder: Die PiS behält
zwar einen klaren Vorsprung vor der PO, die ROPK verliert jedoch
deutlich, während die SLD sich erholt. Allerdings sind die
Schwankungen zwischen den einzelnen Umfragen enorm – wo die
Parteien in der Gunst der Bevölkerung wirklich stehen, wird wohl
erst die Wahl selbst zeigen.
Wenig
Veränderungen auf gesamteuropäischer Ebene
Blickt
man auf die EU insgesamt, so zeigen sich nur geringe Veränderungen
gegenüber der letzten
Projektion Ende Juni. Die christdemokratische EVP als stärkste
Fraktion verliert noch einmal leicht und käme nun auf 204 Sitze
(–1), ihr schlechtester Wert in dieser Wahlperiode. Demgegenüber
kann sich die sozialdemokratische S&D vor allem dank der
Entwicklungen in Polen etwas verbessern (190 Sitze/+2).
Ebenfalls
leicht zulegen können die liberale ALDE (74/+1), die
rechtskonservative EKR (70/+1) und die grüne G/EFA (35/+1). Wie
schon in der letzten Projektion profitiert die EKR-Fraktion dabei vor
allem vom Höhenflug der polnischen PiS, der allerdings insbesondere
durch den Niedergang ihrer deutschen Mitgliedspartei AfD gebremst
wird.
Deutlich
verschlechtert zeigen sich dagegen die Werte der linken
GUE/NGL-Fraktion (56/–5). Dies liegt vor allem an ihren italienischen
Mitgliedsparteien: Das Bündnis aus SEL und RC, das bei der
Europawahl 2014 mit einer Liste namens Unʼaltra Europa con Tsipras knapp
den Einzug ins Parlament schaffte, würde
nun auch gemeinsam an
der nationalen
Vierprozenthürde
scheitern. Allerdings
spiegelt das nur die insgesamt unruhige Situation im linken Spektrum
der italienischen Politik wider, wo derzeit fast
im Monatstakt neue Parteigründungsprojekte angekündigt werden.
Sofern diese sich vor der nächsten Europawahl erneut zu einer gemeinsamen Liste
vereinigen, dürften
sie weiterhin gute Chancen
auf einen Wiedereinzug ins Parlament haben.
Die
Rechtsfraktionen legen weiter zu
Schließlich
bleiben noch die beiden Fraktionen am rechten Rand des Europäischen
Parlaments, die nationalpopulistische EFDD und die
Rechtsaußen-Gruppierung ENF. Sie können ihre Umfragewerte ein
weiteres Mal verbessern: Die EFDD käme nun auf 47 Mandate (+4), die
ENF auf 49 (+2). In der Summe würde das europaskeptisch-rechte Lager
aus EKR, EFDD und ENF nun 166 Sitze erreichen und wäre damit so
stark wie noch nie. Weiterhin wären aber sowohl EFDD als auch ENF
auf die Unterstützung von Parteien aus weiteren Mitgliedstaaten
angewiesen, um ihren Fraktionsstatus zu behalten.
Keine
Änderungen gibt es unter den fraktionslosen Parteien (11/±0). Die weiteren Parteien (die derzeit nicht im Parlament vertreten sind und
auch nach ihrer politischen Ausrichtung keiner Fraktion klar
zugeordnet werden können) kämen nur noch auf 15 Sitze (–5). Dabei macht sich vor allem das Ende des
Höhenflugs der polnischen ROPK bemerkbar, die gegenüber der
Juni-Projektion die Hälfte ihrer Sitze einbüßt. Ganz neu auf dem
Tableau ist die griechische Kleinpartei Enosi Kentroon („Union der
Zentristen“), die bereits seit den 1990er Jahren existiert, nun
aber erstmals Chancen auf einen Parlamentseinzug hat.
Die Übersicht
Die folgende
Tabelle schlüsselt die Projektion für die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im
nächsten Europäischen Parlament nach nationalen Einzelparteien auf. Da es bis heute keine
gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert sie auf
aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen
Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen
aussieht und nach welchen Kriterien die nationalen Parteien den
europäischen Fraktionen zugeordnet wurden, ist im Kleingedruckten unter der Tabelle erläutert.
Die Zeile „EP 01.07.14“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 1. Juli 2014, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2014. Die Spalte für die ENF-Fraktion gibt bis Mai 2015 die Werte der Europäischen Allianz für Freiheit (EAF) bzw. der Bewegung für ein Europa der Nationen und Freiheiten (MENL) und ihr nahestehender Parteien an, die bis zur Fraktionsgründung im Juni 2015 fraktionslos waren.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Bei den „weiteren“ Parteien ist zudem die ungefähre politische Ausrichtung angegeben, um ihre Bündnismöglichkeiten auf europäischer Ebene anzudeuten. Da die betreffenden Parteien allerdings oft erst vor kurzer Zeit gegründet wurden, befindet sich ihre Programmatik zum Teil noch im Fluss, sodass die Angabe lediglich zur groben Orientierung dienen kann.
Fraktionszuordnung
Für die Prognose werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach der nächsten Wahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören oder ihr in der politischen Ausrichtung sehr nahe stehen, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt. Parteien, die nicht im Parlament vertreten sind und bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden als „Weitere Parteien“ eingeordnet. Diese Zuordnungen folgen zum Teil natürlich auch einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung der Parteien. Jeder Leserin und jedem Leser sei es deshalb selbst überlassen, sie nach eigenen Kriterien zu korrigieren.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden nach der Prognose diese Bedingungen erfüllen. Andere Gruppierungen müssten gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Datengrundlage
Bilder: Eigene Grafiken.
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 52 | 50 | 189 | 70 | 217 | 74 | 45 | 39 | 15 | – |
Juni 15 | 61* | 34* | 188* | 73* | 205* | 69* | 43 | 47 | 11 | 20 |
Aug. 15 | 56* | 35* | 190* | 74* | 204* | 70* | 47 | 49 | 11 | 15 |
DE | 9 Linke 1 Tier |
10 Grüne 1 Piraten 1 ödp |
23 SPD | 4 FDP 1 FW |
40 Union | 3 AfD 1 Familie |
1 Partei 1 NPD | |||
FR | 3 FG | 3 EELV | 16 PS | 8 MD-UDI | 23 Rép | 21 FN | ||||
GB | 1 SF | 3 Greens 4 SNP |
18 Lab | 24 Cons 1 UUP |
21 UKIP | 1 DUP | ||||
IT | 27 PD | 9 FI 1 SVP |
20 M5S | 13 LN 3 FdI |
||||||
ES | 10 Pod 2 IU |
1 ERC | 14 PSOE | 8 Cʼs 1 CDC 1 PNV |
17 PP | |||||
PL | 4 SLD-TR | 16 PO | 25 PiS | 6 ROPK | ||||||
RO | 14 PSD | 17 PNL 1 UDMR |
||||||||
NL | 4 SP 1 PvdD |
2 GL | 1 PvdA | 3 D66 5 VVD 1 50plus |
4 CDA | 1 CU | 4 PVV | |||
EL | 9 Syriza | 2 Potami 1 Pasok |
5 ND | 1 ANEL | 1 XA 1 KKE |
1 EK | ||||
BE | 1 Groen 1 Ecolo |
2 sp.a 3 PS |
2 OpenVLD 3 MR |
2 CD&V 1 cdH 1 CSP |
4 N-VA | 1 VB | ||||
PT | 2 CDU 1 BE |
9 PS | 9 PSD-CDS | |||||||
CZ | 3 KSČM | 5 ČSSD | 7 ANO | 2 TOP09 1 KDU-ČSL |
3 ODS | |||||
HU | 1 LMP | 3 MSZP 2 DK |
9 Fidesz | 6 Jobbik | ||||||
SE | 1 V | 1 MP | 5 S | 2 C 1 FP |
5 M | 5 SD | ||||
AT | 3 Grüne | 4 SPÖ | 1 Neos | 4 ÖVP | 6 FPÖ | |||||
BG | 4 BSP | 2 DPS | 7 GERB 2 RB |
2 PF | ||||||
DK | 1 FmEU | 5 S | 3 V 1 LA |
3 DF | ||||||
FI | 1 Vas | 2 Vihr | 2 SDP | 3 Kesk | 3 Kok | 2 PS | ||||
SK | 6 SMER | 1 SaS | 1 KDH 1 M-H |
1 OĽ-NOVA | 1 SNS | 2 Sieť | ||||
IE | 2 SF | 3 FF | 3 FG | 3 Unabh. | ||||||
HR | 1 ŽZ | 5 SDP | 5 HDZ | |||||||
LT | 4 LSDP | 2 LRLS 2 DP |
2 TS-LKD | 1 TT | ||||||
LV | 3 Sask | 2 ZZS | 2 V | 1 NA | ||||||
SI | 2 ZL | 1 SD | 2 SMC | 2 SDS 1 NSi-SLS |
||||||
EE | 1 SDE | 2 RE 2 KE |
1 EVA | |||||||
CY | 2 AKEL | 1 DIKO 1 EDEK |
2 DISY | |||||||
LU | 1 Gréng | 1 LSAP | 1 DP | 3 CSV | ||||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Verlauf
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
21.08.2015 | 56 | 35 | 190 | 74 | 204 | 70 | 47 | 49 | 11 | 15 |
30.06.2015 | 61 | 34 | 188 | 73 | 205 | 69 | 43 | 47 | 11 | 20 |
03.05.2015 | 60 | 32 | 193 | 80 | 205 | 62 | 44 | 51 | 15 | 9 |
10.03.2015 | 60 | 31 | 196 | 77 | 216 | 60 | 43 | 49 | 12 | 7 |
12.01.2015 | 65 | 40 | 190 | 70 | 212 | 59 | 47 | 43 | 17 | 8 |
18.11.2014 | 60 | 42 | 195 | 69 | 212 | 59 | 47 | 43 | 16 | 8 |
23.09.2014 | 53 | 39 | 196 | 67 | 223 | 61 | 47 | 40 | 15 | 10 |
28.07.2014 | 56 | 47 | 191 | 75 | 215 | 66 | 44 | 40 | 13 | 4 |
EP 01.07.14 | 52 | 50 | 191 | 67 | 221 | 70 | 48 | 37 |
15
| – |
Die Zeile „EP 01.07.14“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 1. Juli 2014, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2014. Die Spalte für die ENF-Fraktion gibt bis Mai 2015 die Werte der Europäischen Allianz für Freiheit (EAF) bzw. der Bewegung für ein Europa der Nationen und Freiheiten (MENL) und ihr nahestehender Parteien an, die bis zur Fraktionsgründung im Juni 2015 fraktionslos waren.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Bei den „weiteren“ Parteien ist zudem die ungefähre politische Ausrichtung angegeben, um ihre Bündnismöglichkeiten auf europäischer Ebene anzudeuten. Da die betreffenden Parteien allerdings oft erst vor kurzer Zeit gegründet wurden, befindet sich ihre Programmatik zum Teil noch im Fluss, sodass die Angabe lediglich zur groben Orientierung dienen kann.
Fraktionszuordnung
Für die Prognose werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach der nächsten Wahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören oder ihr in der politischen Ausrichtung sehr nahe stehen, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt. Parteien, die nicht im Parlament vertreten sind und bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden als „Weitere Parteien“ eingeordnet. Diese Zuordnungen folgen zum Teil natürlich auch einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung der Parteien. Jeder Leserin und jedem Leser sei es deshalb selbst überlassen, sie nach eigenen Kriterien zu korrigieren.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden nach der Prognose diese Bedingungen erfüllen. Andere Gruppierungen müssten gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Datengrundlage
Soweit
verfügbar, wurde bei
der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die
jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament
herangezogen. In Ländern, wo es keine spezifischen
Europawahlumfragen gibt oder wo die letzte solche Umfrage mehr als
ein Jahr zurückliegt, wurde stattdessen die jüngste verfügbare
Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament verwendet. Wo mehr als
eine Umfrage erschienen ist, wurde der Durchschnitt aller Umfragen aus
den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet. Für
Mitgliedstaaten,
für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wurde auf die
Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl
zurückgegriffen.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen.
Nationale Sperrklauseln, soweit vorhanden, werden in der Prognose berücksichtigt. In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Prognose jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Prognose jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD). In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Prognose für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Prognose mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert. In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Prognose wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 4.-17.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Regionalwahl-Umfragen, 29.3.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 9.-13.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 26.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Schottland: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 7.7.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Italien: nationale Umfragen, 23.7.-5.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 10.-17.8. (PP, PSOE, Podemos, Cs, IU, UPyD), 20.-23.7. (andere Parteien), Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 3.-15.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 14.7.2015, Quelle: Inscop.
Niederlande: nationale Umfragen, 16.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 17.-24.7.2015, Quelle: Wikipedia.
Belgien, Flandern und Wallonien: nationale Umfragen, 18.5.2015, Quelle: Baromètre politique.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: nationale Umfragen, 4.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 13.7.2015, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 15.6.2015, Quelle: Ipsos.
Schweden: nationale Umfragen, 17.-19.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 17.-30.7.2015, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 27.5.2015, Quelle: Exacta.
Dänemark: nationale Umfragen, 3.-16.8.2015, Quelle: Berlinske Barometer.
Finnland: nationale Umfragen, 4.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 4.8.2015, Quelle: Focus Research.
Irland: nationale Umfragen, 15.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 3.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 12.7.2015, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, April 2015, Quelle: Latvian Facts.
Slowenien: nationale Umfragen, Juli/August 2015, Quelle: Episcenter, Ninamedia.
Estland: nationale Umfragen, Juni 2015, Quelle: Erakonnad.
Zypern: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Luxemburg: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Malta: nationale Umfragen, Juni 2015, Quelle: Malta Today.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen.
Nationale Sperrklauseln, soweit vorhanden, werden in der Prognose berücksichtigt. In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Prognose jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Prognose jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD). In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Prognose für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Prognose mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert. In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Prognose wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 4.-17.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Regionalwahl-Umfragen, 29.3.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 9.-13.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 26.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Schottland: regionale Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 7.7.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Italien: nationale Umfragen, 23.7.-5.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 10.-17.8. (PP, PSOE, Podemos, Cs, IU, UPyD), 20.-23.7. (andere Parteien), Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 3.-15.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 14.7.2015, Quelle: Inscop.
Niederlande: nationale Umfragen, 16.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 17.-24.7.2015, Quelle: Wikipedia.
Belgien, Flandern und Wallonien: nationale Umfragen, 18.5.2015, Quelle: Baromètre politique.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: nationale Umfragen, 4.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 13.7.2015, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 15.6.2015, Quelle: Ipsos.
Schweden: nationale Umfragen, 17.-19.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 17.-30.7.2015, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 27.5.2015, Quelle: Exacta.
Dänemark: nationale Umfragen, 3.-16.8.2015, Quelle: Berlinske Barometer.
Finnland: nationale Umfragen, 4.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 4.8.2015, Quelle: Focus Research.
Irland: nationale Umfragen, 15.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 3.8.2015, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 12.7.2015, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, April 2015, Quelle: Latvian Facts.
Slowenien: nationale Umfragen, Juli/August 2015, Quelle: Episcenter, Ninamedia.
Estland: nationale Umfragen, Juni 2015, Quelle: Erakonnad.
Zypern: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Luxemburg: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Malta: nationale Umfragen, Juni 2015, Quelle: Malta Today.
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