In den vergangenen acht Wochen fanden in drei Mitgliedstaaten der EU
nationale Wahlen statt – und mit der Allianz der Europäischen
Konservativen und Reformisten (AEKR) konnte dabei jedes Mal dieselbe
europäische Partei einen Überraschungserfolg erzielen. Bei den britischen
Unterhauswahlen am 7. Mai gelang es der Conservative Party (AEKR)
unerwartet, eine absolute Mehrheit der Sitze zu gewinnen. Bei der
polnischen
Präsidentschaftswahl am 10. und 24. Mai setzte sich
Herausforderer Andrzej Duda von
der PiS (AEKR) überraschend gegen
Amtsinhaber Bronisław Komorowski (PO/EVP) durch. Und bei
der dänischen
Wahl am 18. Juni machte
die Dansk Folkeparti (die zwar kein AEKR-Mitglied ist, aber im Europäischen Parlament deren Fraktion angehört) die
größten Zugewinne und wurde die stärkste
Kraft des
konservativen Lagers.
Dieser
Dreifacherfolg schlägt
sich auch in den Umfragen nieder. Die
Demoskopen, die in allen drei Fällen vom Wahlergebnis überrascht
wurden, besserten eifrig nach und sagen den
Rechtskonservativen nun vor allem für Großbritannien und Polen
deutlich bessere Werte voraus. Auch
auf gesamteuropäischer Ebene ist die EKR-Fraktion
deshalb gegenüber der
letzten
Prognose von Anfang Mai 2015 der
große Gewinner: Wenn jetzt Europawahl
wäre, käme sie auf 69 Sitze (+7). Gebremst
wird dieser Aufstieg nur
durch die deutsche AfD, die
sich immer tiefer in parteiinterne Streitigkeiten verwickelt und
dabei deutlich in der Wählergunst verliert.
Verluste
der großen Fraktionen
Die beiden größten Fraktionen im Europäischen
Parlament, die christdemokratische EVP und die sozialdemokratische
S&D, gingen
hingegen deutlich
geschwächt aus den Wahlen hervor. Die
EVP, die in Dänemark und Großbritannien ohnehin kaum eine Rolle spielt, muss in Polen massive Umfrageverluste hinnehmen. Allerdings kann sie diese durch Zugewinne in
anderen Ländern – unter anderem Frankreich,
Spanien, Rumänien und Portugal – wieder ausgleichen, sodass sich in der Summe für die Christdemokraten keine Veränderungen gegenüber der Mai-Prognose ergeben (205 Sitze/±0).
Die
Sozialdemokraten wiederum
verlieren in
Großbritannien deutlich und würden in Polen,
wo sie ohnehin
recht schwach sind, nun
an der Fünfprozenthürde
scheitern. Aber
auch in ihrer Hochburg
Italien verschlechterten
sich ihre Umfragewerte
in den letzten Wochen deutlich. Obwohl
die S&D
in anderen Ländern, vor
allem in Dänemark und
Kroatien, durchaus auch
hinzugewinnt, käme sie nun insgesamt nur noch auf 188 Sitze (–5).
Der größte Verlierer der vergangenen acht
Wochen ist
allerdings die liberale ALDE-Fraktion (73
Sitze/–7). Diese
war zwar vom Aufstieg der Rechtskonservativen meist
nicht direkt betroffen; lediglich
in Dänemark gingen die Zugewinne der EKR
mit leichten Einbußen für
die ALDE einher. Doch
nachdem die Liberalen in den Monaten zuvor
europaweit deutlich
in der Wählergunst zugelegt hatten, scheint
das Pendel nun in mehreren Ländern wieder zurückzuschlagen.
Besonders deutlich sind die Verluste der
Liberalen in Spanien, aber auch in
Rumänien, wo sie nun an der Sperrklausel
scheitern würden. Insgesamt hält sich die
ALDE damit zwar als drittstärkste Kraft in den Umfragen –
gegenüber der letzten Prognose ist ihr Vorsprung gegenüber der EKR
jedoch von 18 auf 4 Sitze geschrumpft.
Kaum Veränderungen bei den kleineren Fraktionen
Keine
großen Veränderungen weisen die kleineren Fraktionen auf. Die
linke GUE/NGL kann sich in einigen
südeuropäischen Staaten wieder leicht
verbessern. Vor
allem in Griechenland ist ihre
Mitgliedspartei Syriza weiterhin mit großem Abstand die stärkste
Kraft (wobei die Umfragen dieser Prognose
alle aus der Zeit vor der
Ankündigung
des Euro-Referendums am 27. Juni stammen).
In Skandinavien, aber auch in Italien und
Kroatien gehen die Werte der Linken
hingegen leicht zurück, sodass sich die
Fraktion insgesamt nur minimal auf 61 Sitze (+1) verbessert.
Ebenfalls
nur minimale Veränderungen weist die nationalpopulistische
EFDD auf. Deren
britische Mitgliedspartei UKIP zählte
zwar wie die Sozialdemokraten zu den Verlierern der Unterhauswahl
Anfang Mai und
fällt in den Umfragen deutlich zurück.
Dies wird allerdings teilweise kompensiert durch die Zugewinne des
italienischen M5S, wodurch die EFDD im
Ganzen nun auf 43 Sitze (–1)
käme.
Die
Fraktion
der Grünen/EFA
schließlich legt
vor allem in Frankreich deutlich
zu.
Sowohl
der dänischen als auch der kroatischen Mitgliedspartei würde der
Einzug ins Europäische Parlament nach den jetzigen Umfragen jedoch
nicht mehr gelingen, sodass
sich die Fraktion insgesamt nur leicht auf 34 (+2) Sitze verbessert.
Neue Rechtsaußen-Fraktion ENF
Die
EKR ist jedoch nicht die einzige Gruppierung im rechten Spektrum, die
in den letzten Wochen Erfolge feiern konnte. Auch die „Bewegung für
ein Europa der Nationen und Freiheiten“ (kurz MENL nach der
französischen
Bezeichnung) um
die französische Rechtsaußen-Politikerin Marine Le Pen erreichte
Mitte Juni ein lang verfolgtes Ziel, als
es ihr gelang, im Europäischen Parlament Mitglieder aus sieben
verschiedenen Ländern zu vereinigen. Damit
konnte das MENL eine
eigene Fraktion namens „Europa der Nationen und Freiheiten“ (ENF)
gründen
und bekommt Zugang zu europäischen
Geldmitteln in Millionenhöhe.
Für
die Fraktionsbildung war die ENF allerdings wesentlich auf die
Unterstützung der britischen Abgeordneten Janice
Atkinson angewiesen. Diese war 2014 ursprünglich für das
EFDD-Mitglied UKIP gewählt, im März jedoch wegen eines
Korruptionsskandals aus der Partei ausgeschlossen worden. Wäre jetzt
Europawahl, würde Atkinson mit Sicherheit ihren Sitz im Parlament
verlieren. Die ENF käme dann wieder nur noch auf Mitglieder aus
sechs Ländern und wäre auf die Rekrutierung mindestens einer weiteren Partei angewiesen, um ihren Fraktionsstatus zu behalten.
Und
auch in den Umfragen steht die ENF schlechter da als vor acht Wochen.
Seit der Europawahl vor einem Jahr hatten die MENL-Mitgliedsparteien
vor allem in Frankreich und Italien kontinuierliche Zugewinne
verbuchen können. Während dieser Trend in Italien weiter anhält,
verlor Marine Le Pen in ihrem eigenen Land zuletzt an Zustimmung.
Insgesamt kommt die ENF nun auf 47 Sitze
(–4).
Der plötzliche Aufstieg des Paweł Kukiz
Schließlich löste die Präsidentschaftswahl in Polen auch bei den
fraktionslosen und sonstigen Parteien zuletzt einige Veränderungen
aus. Außer Andrzej Duda konnte
dort nämlich noch ein weiterer Bewerber
einen Überraschungserfolg erzielen: Der rechtsgerichtete
Rockmusiker Paweł
Kukiz kam als
unabhängiger Anti-System-Kandidat
im ersten Wahlgang auf über 20 Prozent der
Stimmen. Auch wenn er damit nicht die Stichwahl erreichte,
verschaffte ihm dieses
Ergebnis eine enorme
Popularitätswelle. In der Folge kündigte
Kukiz die Gründung einer
nach ihm benannten „Bürgerbewegung“
an, die zur
polnischen
Parlamentswahl im Herbst antreten soll.
Nach
den aktuellen Umfragen käme die Ruch
Obywatelski Pawła Kukiza (ROPK)
im Europäischen Parlament auf zwölf
Sitze und wäre damit stärker als
beispielsweise die deutschen Grünen, die griechische Syriza oder die ungarische Fidesz. Zwei
andere rechtspopulistische Parteien aus Polen – die fraktionslose
KORWiN sowie die
KNP, die sich
jüngst Marine Le Pens ENF angeschlossen
hat – wären hingegen
nicht mehr im Europäischen Parlament vertreten.
Welcher
Fraktion sich die
ROPK anschließen würde, ist allerdings
völlig unklar:
Am ehesten in
Frage kämen ENF und EFDD, aber auch die Fraktionslosigkeit.
In der Prognose
findet sich deshalb erstmals auch ein recht
großer Anteil an „weiteren“, das heißt
nicht eindeutig einer europäischen Gruppierung zuzuordnenden
Parteien.
Die Übersicht
Alles
in allem zeigen die jüngsten
Umfragen also eine deutliche Rechtsdrift:
Das Mitte-Links-Lager aus ALDE, S&D, G/EFA und GUE/NGL kommt auf
seinen schlechtesten Wert seit September 2014, während
die drei Rechtsfraktionen EKR, EFDD und ENF zusammen (auch ohne die
ROPK und andere fraktionslose
Rechtsaußenparteien) so
stark sind wie noch nie. Aber auch die
Große Koalition aus EVP und S&D erreicht einen neuen Tiefpunkt
in der Wählergunst.
Die Zeile „EP 01.07.14“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 1. Juli 2014, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2014. Die Spalte für die ENF-Fraktion gibt bis Mai 2015 die Werte der Europäischen Allianz für Freiheit (EAF) bzw. der Bewegung für ein Europa der Nationen und Freiheiten (MENL) und ihr nahestehender Parteien an, die bis zur Fraktionsgründung im Juni 2015 fraktionslos waren.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Bei den „weiteren“ Parteien ist zudem die ungefähre politische Ausrichtung angegeben, um ihre Bündnismöglichkeiten auf europäischer Ebene anzudeuten. Da die betreffenden Parteien allerdings oft erst vor kurzer Zeit gegründet wurden, befindet sich ihre Programmatik zum Teil noch im Fluss, sodass die Angabe lediglich zur groben Orientierung dienen kann.
Fraktionszuordnung
Für die Prognose werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach der nächsten Wahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören oder ihr in der politischen Ausrichtung sehr nahe stehen, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt. Parteien, die nicht im Parlament vertreten sind und bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden als „Weitere Parteien“ eingeordnet. Diese Zuordnungen folgen zum Teil natürlich auch einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung der Parteien. Jeder Leserin und jedem Leser sei es deshalb selbst überlassen, sie nach eigenen Kriterien zu korrigieren.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden nach der Prognose diese Bedingungen erfüllen. Andere Gruppierungen müssten gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Datengrundlage
Bilder: Eigene Grafiken.
Die folgende
Tabelle schlüsselt die Projektion für die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im
nächsten Europäischen Parlament nach nationalen Einzelparteien auf. Da es bis heute keine
gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert sie auf
aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen
Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen
aussieht und nach welchen Kriterien die nationalen Parteien den
europäischen Fraktionen zugeordnet wurden, ist im Kleingedruckten unter der Tabelle erläutert.
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 52 | 50 | 190 | 70 | 218 | 73 | 45 | 37 | 16 | – |
Mai 15 | 60* | 32* | 193* | 80* | 205* | 62* | 44 | 51 | 15 | 9 |
Juni 15 | 61* | 34* | 188* | 73* | 205* | 69* | 43 | 47 | 11 | 20 |
DE | 9 Linke 1 Tier |
10 Grüne 1 Piraten 1 ödp |
23 SPD | 4 FDP 1 FW |
39 Union | 4 AfD 1 Familie |
1 Partei 1 NPD | |||
FR | 3 FG | 3 EELV | 16 PS | 8 MD-UDI | 23 Rép | 21 FN | ||||
GB | 1 SF | 3 Greens 4 SNP |
17 Lab | 2 LibDem | 24 Cons 1 UUP |
20 UKIP | 1 DUP | |||
IT | 3 SEL-RC | 26 PD | 10 FI 1 SVP |
18 M5S | 12 LN 3 FdI |
|||||
ES | 11 Pod 2 IU |
1 ERC | 14 PSOE | 7 Cʼs 1 UPyD 1 CDC 1 PNV |
17 PP | |||||
PL | 16 PO | 23 PiS | 12 ROPK | |||||||
RO | 14 PSD | 16 PNL 2 UDMR |
||||||||
NL | 4 SP 1 PvdD |
2 GL | 2 PvdA | 3 D66 5 VVD |
4 CDA | 1 CU | 4 PVV | |||
EL | 10 Syriza | 2 Potami 1 Pasok |
5 ND | 1 ANEL | 1 XA 1 KKE |
|||||
BE | 1 Groen 1 Ecolo |
2 sp.a 3 PS |
2 OpenVLD 3 MR |
2 CD&V 1 cdH 1 CSP |
4 N-VA | 1 VB | ||||
PT | 2 CDU 1 BE |
9 PS | 9 PSD-CDS | |||||||
CZ | 3 KSČM | 6 ČSSD | 7 ANO | 2 TOP09 1 KDU-ČSL |
2 ODS | |||||
HU | 1 LMP | 3 MSZP 2 DK |
9 Fidesz | 6 Jobbik | ||||||
SE | 1 V | 1 MP | 6 S | 2 C 1 FP |
5 M | 4 SD | ||||
AT | 3 Grüne | 5 SPÖ | 1 Neos | 4 ÖVP | 5 FPÖ | |||||
BG | 4 BSP | 2 DPS | 7 GERB 2 RB |
2 PF | ||||||
DK | 1 FmEU | 5 S | 3 V 1 LA |
3 DF | ||||||
FI | 1 Vas | 1 Vihr | 2 SDP | 3 Kesk | 3 Kok | 3 PS | ||||
SK | 6 SMER | 2 KDH 1 M-H |
1 OĽ | 1 SNS | 2 Sieť | |||||
IE | 2 SF | 3 FF | 3 FG | 3 Unabh. | ||||||
HR | 1 ŽZ | 5 SDP | 5 HDZ | |||||||
LT | 4 LSDP | 3 LRLS 1 DP |
2 TS-LKD | 1 TT | ||||||
LV | 3 Sask | 2 ZZS | 2 V | 1 NA | ||||||
SI | 2 ZL | 1 SD | 2 SMC | 2 SDS 1 NSi-SLS |
||||||
EE | 1 SDE | 2 RE 2 KE |
1 EVA | |||||||
CY | 2 AKEL | 1 DIKO 1 EDEK |
2 DISY | |||||||
LU | 1 Gréng | 1 LSAP | 1 DP | 3 CSV | ||||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Verlauf
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
30.06.2015 | 61 | 34 | 188 | 73 | 205 | 69 | 43 | 47 | 11 | 20 |
03.05.2015 | 60 | 32 | 193 | 80 | 205 | 62 | 44 | 51 | 15 | 9 |
10.03.2015 | 60 | 31 | 196 | 77 | 216 | 60 | 43 | 49 | 12 | 7 |
12.01.2015 | 65 | 40 | 190 | 70 | 212 | 59 | 47 | 43 | 17 | 8 |
18.11.2014 | 60 | 42 | 195 | 69 | 212 | 59 | 47 | 43 | 16 | 8 |
23.09.2014 | 53 | 39 | 196 | 67 | 223 | 61 | 47 | 40 | 15 | 10 |
28.07.2014 | 56 | 47 | 191 | 75 | 215 | 66 | 44 | 40 | 13 | 4 |
EP 01.07.14 | 52 | 50 | 191 | 67 | 221 | 70 | 48 | 37 |
15
| – |
Die Zeile „EP 01.07.14“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 1. Juli 2014, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2014. Die Spalte für die ENF-Fraktion gibt bis Mai 2015 die Werte der Europäischen Allianz für Freiheit (EAF) bzw. der Bewegung für ein Europa der Nationen und Freiheiten (MENL) und ihr nahestehender Parteien an, die bis zur Fraktionsgründung im Juni 2015 fraktionslos waren.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Bei den „weiteren“ Parteien ist zudem die ungefähre politische Ausrichtung angegeben, um ihre Bündnismöglichkeiten auf europäischer Ebene anzudeuten. Da die betreffenden Parteien allerdings oft erst vor kurzer Zeit gegründet wurden, befindet sich ihre Programmatik zum Teil noch im Fluss, sodass die Angabe lediglich zur groben Orientierung dienen kann.
Fraktionszuordnung
Für die Prognose werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach der nächsten Wahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören oder ihr in der politischen Ausrichtung sehr nahe stehen, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt. Parteien, die nicht im Parlament vertreten sind und bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden als „Weitere Parteien“ eingeordnet. Diese Zuordnungen folgen zum Teil natürlich auch einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung der Parteien. Jeder Leserin und jedem Leser sei es deshalb selbst überlassen, sie nach eigenen Kriterien zu korrigieren.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden nach der Prognose diese Bedingungen erfüllen. Andere Gruppierungen müssten gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Datengrundlage
Soweit
verfügbar, wurde bei
der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die
jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament
herangezogen. In Ländern, wo es keine spezifischen
Europawahlumfragen gibt oder wo die letzte solche Umfrage mehr als
ein Jahr zurückliegt, wurde stattdessen die jüngste verfügbare
Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament verwendet. Wo mehr als
eine Umfrage erschienen ist, wurde der Durchschnitt aller Umfragen aus
den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet. Für
Mitgliedstaaten,
für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wurde auf die
Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl
zurückgegriffen.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen.
Nationale Sperrklauseln, soweit vorhanden, werden in der Prognose berücksichtigt. In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Prognose jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Prognose jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD). In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Prognose für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Prognose mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert. In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Prognose wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 15.-28.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Regionalwahl-Umfragen, 29.3.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 14.-16.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Vereinigtes Königreich, Schottland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Italien: nationale Umfragen, 14.-24.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 17.-27.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 17.-29.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 30.4.2015, Quelle: Inscop.
Niederlande: nationale Umfragen, 14.-25.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 15.-26.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Belgien, Flandern und Wallonien: nationale Umfragen, 18.5.2015, Quelle: Baromètre politique.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: nationale Umfragen, 4.-16.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 11.-15.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 15.6.2015, Quelle: Ipsos.
Schweden: nationale Umfragen, 11.-24.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 15.-26.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 27.5.2015, Quelle: Exacta.
Dänemark: nationale Umfragen, 29.6.2015, Quelle: Voxmeter.
Finnland: nationale Umfragen, 2.-11.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 16.6.2015, Quelle: Focus Research.
Irland: nationale Umfragen, 15.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 24.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 14.6.2015, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, April 2015, Quelle: Latvian Facts.
Slowenien: nationale Umfragen, Juni 2015, Quelle: Episcenter, Ninamedia.
Estland: nationale Umfragen, Juni 2015, Quelle: Erakonnad.
Zypern: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Luxemburg: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Malta: nationale Umfragen, Juni 2015, Quelle: Malta Today.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen.
Nationale Sperrklauseln, soweit vorhanden, werden in der Prognose berücksichtigt. In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Prognose jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Prognose jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD). In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Prognose für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Prognose mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert. In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Prognose wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 15.-28.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Regionalwahl-Umfragen, 29.3.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 14.-16.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Vereinigtes Königreich, Schottland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 7.5.2015.
Italien: nationale Umfragen, 14.-24.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 17.-27.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 17.-29.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 30.4.2015, Quelle: Inscop.
Niederlande: nationale Umfragen, 14.-25.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 15.-26.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Belgien, Flandern und Wallonien: nationale Umfragen, 18.5.2015, Quelle: Baromètre politique.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: nationale Umfragen, 4.-16.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 11.-15.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 15.6.2015, Quelle: Ipsos.
Schweden: nationale Umfragen, 11.-24.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 15.-26.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 27.5.2015, Quelle: Exacta.
Dänemark: nationale Umfragen, 29.6.2015, Quelle: Voxmeter.
Finnland: nationale Umfragen, 2.-11.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 16.6.2015, Quelle: Focus Research.
Irland: nationale Umfragen, 15.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 24.6.2015, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 14.6.2015, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, April 2015, Quelle: Latvian Facts.
Slowenien: nationale Umfragen, Juni 2015, Quelle: Episcenter, Ninamedia.
Estland: nationale Umfragen, Juni 2015, Quelle: Erakonnad.
Zypern: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Luxemburg: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Malta: nationale Umfragen, Juni 2015, Quelle: Malta Today.
Danke für die Prognose.
AntwortenLöschenEin Hinweis: Die DF gehört nicht der AEKR (Partei) an, nur der EKR-Fraktion. Die DF hat ihre eigene kleine Europapartei namens MELD.
Stimmt, danke für den Hinweis.
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